Zum Geburtstag habe ich mir einen schönen Segeltrip durch den Siosund gegönnt.
Die ersten 3,5 Stunden musste ich zwar unter Motor ab Omo über den Großen Belt bis um die Spitze von Langeland herum, aber dann ging es den Siosund runter bis zur Einfahrt in den Svendborg Sund. Dort wurde dann wieder geankert.
Nach der Motorstrecke konnte ich für ca. 2,5 Stunden den Gennaker nutzen. Die zwei Stunden teilten sich wie folgt auf:
- ca. eine dreiviertel Stunde Aufbau der Veranstaltung
- ca. eine halbe Stunde Genuss des Gennakersegelns und Video verpennt
- ca. 10 Minuten Windsteigerung von 10 Kts. auf 14/15 Kts. und der Entschluss, jetzt aber runter
- ca. 2 Minuten Schoten los, Bergeschlauch runter und Baum mit Bullenstander sichern
- restliche Zeit durchatmen, Entschluss es wieder zu machen und alles Equipment wieder einsacken und sauber aufschiessen.
Es waren tolle 45 Minuten Gennakersegeln und vielleicht war mein Entschluss, jetzt aber schnell alles runter zu nehmen, auch verfrüht, aber als die Fussreling und die Unterliekkante des Gennakers im Wasser waren, verlies mich der Mut, da es ja auch erst mein zweiter Gennakerritt war.
Aber bestimmt nicht der letzte Mal.
Nach der zweiter Ankernacht verlangten Skipper und Kühlschrank nach Dusche bzw. Strom und deshalb wurde nach Troense verlegt. Wenn ihr mal dort seid lernt ihr einen super netten alten Kapitän kennen, der jetzt den Hafenmeister macht. Ein tolle Abwechslung zu den doofen Automaten. Und die Semmeln zum Frühstück organisiert er auch noch.
Auf der am nächsten Tag erfolgte Fahrt nach Drejo durch den Svendborg Sund war richtig was los. Ist scheinbar so eine Hauptachse, um schnell weiter zu kommen. Man sollte aber auch ein Auge für die Gegend und die tollen Wassergrundstücke mit den Häusern drauf haben.
Die letzte Ankernacht dieses Törns fand bei 14-22 Kts. Wind und ca. 50-max.100 cm Welle statt.
Muss man mal erlebt haben, wenn der Anker gut hält.
Hier noch ein paar Fotos und das Tagesvideo, leider ohne Gennakerteil, da hätte ich eine fünfte Hand gebraucht.
Tja, manchmal muss man erkennen, dass ein Törnabbruch keine Niederlage sondern die richtige Entscheidung ist.
Als ich am 29.07. den ersten Start nach Omo machte war es im Hafen ein 8-10 Kts. Wind, der einen spitzen Amwindkurs ermöglicht hätte. Als ich unter der Sundbrücke durchfuhr waren waren es bereits 14 Kts. und das genau auf die Nase, nichts mit Segeln. Motoren war angesagt. Das haben wir beide auch brav begonnen in der Hoffnung das es sich zu Besseren wendet.
Aber es wurde nur noch heftiger. Nach 7-8 NM hatten wir 18-20 Kts. gegenan und die Welle war bei gut 80-100cm angekommen, d.h. der Aussenborder war immer an der Grenze zum Aushebeln.
Als das dann kurzzeitig mehrmals passierte habe ich beschlossen, dass an diesem Tag Omo nicht erreichbar ist und nach Feme wollte ich nicht ablaufen, dort ist in der ersten Augustwoche immer großes Jazztheater. Dann hätte ich dort mindestens eine Woche festgehangen. Denn in den Hafen kommt man zwar zwei Tage vorher vll noch rein, aber dann eine Woche nicht mehr raus ;-).
Also Kurs zurück nach Vordingborg und auf anderes Wetter/Wind warten.
Als ich am zweiten Abfahrtstag dem Hafenmeister vom Erstversuch erzählte meinte er nur trocken:
"Das passiert häufiger, denn hier im Hafen kann es bis zu 50% weniger Wind haben als draussen.
Da kommen schon mal häufiger ganze Chargen wieder zurück ;-)."
Na ja, dass bestätigt meinen Entschluss.
Beim zweiten Anlauf war es natürlich wieder total anders: Fast kein Wind und keine Welle, viel motoren und Sonnencreme. Aber damit konnte Omo erreicht werden und dort vor Anker wurde
der Skipper dann ein Jahr älter. War ein schöner Ankerplatz und ein schöne Geburtstagsnacht.
Und hier wieder ein paar Fotos und auch ein Video von den "beiden" Fahrten.