Donnerstag, 3. Dezember 2009

Kihnu und Ruhnu, Inseln für die Seele


Lange ist es her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Ausreden für diese Schreibfaulheit gibt es genügend, aber die Wichtigste war der Erwerb eines eigenen Bootes, einer Friendship 22 Baujahr 1982. Damit war plötzlich die Zeit sehr knapp, man kann ruhig sagen, sie war ausgebucht. Jetzt steht Snoopy im Winterlager, hoch und trocken und ich treffe eine Menge Vorbereitungen für die Saison 2010. Doch zuerst wird hier wieder weitergeschrieben, um die Reise abzuschließen und dann über das neue eigene Boot berichten zu können.
Die Fahrt nach Kihnu startete – wie schon langsam usus – nach einem ausgiebigen Frühstück und Studium der Papierlage erst am Mittag. Damit war wieder eine Ankunft im Dunkeln gesichert.

Die Ansteuerung des Hafens von Kihnu war etwas verzwickt, da es vor kurzem erst eine Verlegung der Ansteuerungstonne gegeben hatte. Diese war in meiner Navionics Karte fürs iPhone schon enthalten, jedoch auf der in Tallinn gekauften Papierkarte noch als händisch geänderter Nachtrag. Aber alles war i.O., denn durch diese Änderung der Ansteuerung wurde ein knapp unter der Wasseroberfläche liegender Felsen im Vorfeld des Hafens sauber umschifft.Ich hatte wieder alles schön im iPhone mit Wegpunkten geplant und das machte es mir wesentlich einfacher die Fahrt zu verfolgen.
Kihnu, wir liefen um 22:30 Uhr in den Hafen ein. Ausser uns nur noch ein estnisches Boot und sonst empfing uns Stille. Diese Stille und Ruhe begleitete uns auch die nächsten Tage bis zum Auslaufen zur Nachtfahrt nach Riga. Kihnu ist eine Insel, die heute von ca. 700 Menschen ganzjährig bewohnt wird. Wie wir im Inselmuseum sehen konnten, war früher der Robbenfang ein Haupterwerb der Bewohner und die Bilder von Demselben im Winter waren beeindruckend.
Wir erwanderten die Insel in mehreren Stunden, denn die vier Dörfer liegen nah beieinander. Die Hauptstrasse Fährhafen zum Hauptdorf ist geteert, die restlichen Strassen sind ordentliche Sandstrassen. Uns begegneten während des vierstündigen Inselrundganges ca. 6 Autos, eines dreimal ;-) .
Es gibt einen Kaufladen mit dem Notwendigsten. Sonst versorgen sich die Insulaner sicherlich über die Fährverbindung auf dem Festland. Heutiger Haupterwerb ist die Landwirtschaft und verstärkt auch der Tourismus. Wir sahen bereits mehrfach Neubauten oder Umbauten als Ferienwohnungen.
Nach zwei Nächten auf Kihnu ging es weiter hinein in die Rigabucht, zur Insel Ruhnu. Die Überfahrt war eine Dreiwettertaft-Angelegenheit: Wind, Sonne und Flaute mit Fata Morgana-Symtomen.

Wir setzten einen Bullenstander und segelten a la Passatroute über die Rigabucht dem Abend entgegen. Ich fühlte mich einfach nur gut und genoss diese Reise in vollen Zügen.Nach dieser Trägheit, die uns doch zum Diesel greifen ließ kam ein kurzer Regenschauer und dann ein schöner Wind, der uns bis nach Ruhnu brachte.

Passatsegeln in der Rigabucht
In Ruhnu angekommen wurden wir vom Hafenmeister zu unserem Liegeplatz gelotst. Auch die Leinen wurden abgenommen und nachgefragt ob der Landanschluss funktioniert und wie wir Wasser tanken können. Offenes WLAN gibt es unter …. und das Hafen-Restaurant hat geöffnet ab. Boooohhhh, Service ist in. Da mussten wir doch glatt zwei Nächte bleiben und die Fahrräder für den folgenden Tag gleich reservieren.
Das Restaurant zauberte gutes Essen zu estnischen Niedrigpreisen.
Und wieder umarmte uns die Ruhe der Insel als wir am nächsten Morgen mit den Fahrrädern zu unserer Inseltour aufbrachen.

Innenraum der ältesten Holzkirche Estlands von 1644
Ein absolutes Muss für Ruhnubesucher ist die Holzkirche aus 1644. Man kann sie ohne Anmeldung besuchen und sollte sich dort auch mal eine längere Zeit aufhalten. Dann kommt die Zeit von damals zu Besuch und man sieht all die Kleinigkeiten und Inschriften.
Alle Schweden, die ursprünglich ja die Einwohner von Ruhnu waren, sind bei Einmarsch der Russen im Jahr 1944 nach Schweden ausgewandert. Das war das Ende der Jahrhunderte dauernden Schwedenzeit.
Heute leben auf Ruhnu ca. 80 Esten, und nur die dürfen ein Auto bewegen. Touristen müssen per pedes, Fahrrad oder mit dem Ringbus fahren.
Die Ruhe hatte uns wieder. ;-)
Nach zwei Nächten ging es weiter nach Riga und leider war für mich dort das Ende der Reise gekommen.

Dienstag, 22. September 2009

Zuerst wird die Reise zu Ende geschrieben



… aber für die ganz Vorwitzigen unter Euch hier schon mal ein Link ;-) : http://friendship22.ning.com/profile/WalterHoevel
In Tallinn blieben wir 2 Tage und ich hatte ein wenig Zeit die Eindrücke sacken zu lassen, denn es waren schon einige Gefühle, die auf mich eingeprasselt waren.
Tallinn als Stadt ist unbedingt sehenswert. Hier treffen sich das Quirlige – an jede Ecke freie WLAN-Zugänge – mit der Altstadt und ihre durchaus fühlbaren Historie.
Richtig Spaß hat es gemacht 8)
Richtig Spaß hat es gemacht :-)
Aber nach zwei Tage rief Paulinchen wieder zum Aufbruch. Wir segelten aus der Stadt und kreuzten erstmal zwei Stunden bevor wir einen längeren Kurs absetzen konnten. Die Welle der Anreise war weg und wir liefen mit achterlichem Wind nach Lohusalu.
Hier erwartete uns ein Paradebeispiele von EU-Subventionen: Ein Hafen vom feinsten, Sanitäranlagen mit „Porzellan“ auf Granit und so fort. Muss man, glaube ich, sonst schon nach so einer Ausstattung suchen.
Im direkt angrenzenden Restaurantbereich mit Freifläche für Musik, zu Betreten über eine mit Code gesicherte Gittertür, war an dem Abend Lifemusik angesagt. Vier junge Esten spielten nicht schlecht und gut laut bis Punkt null Uhr so alles, was man unter Rock und Pop so kennt. Und auf der Freifläche tanzten na schätzungsweise bis zu 100 Paare und Junggebliebene.
Am anderen Morgen war die Marieholm 26 neben uns, die Christian aus der Schweiz gehörte, bereits weg, aber seine Tafel Schweizer Schokolade mit einem schönen Gruß war noch da. Christian, vielen Dank, falls Du das mal lesen solltest.
Weiter ging es nach Haapsalu. Die Überfahrt lief sehr weite Strecken in klar gefassten Grenzen, sprich Fahrwasser mit Tonnen. Denn daneben wurde es schnell flach.
Mit dem iPhone behälst Du auch wo es war ;-)
Mit dem iPhone behälst Du auch wo es war ;-)
In Haapsalu deckten wir uns mit Lebensmitteln ein und machten einen kleinen Stadtrundgang. Hier kann man als Hausbaustoff noch sehr häufig Holz sehen und das nicht nur bei Altbauten.
Aber Achtung als motorisierter Mitteleuropäer: Kauf nur soviel ein, wie in eine Plastiktüte geht, wenn Du keinen Rucksack dabei hast. Warum ?? Dann kannst Du wenigstens die Seite beim Tragen wechseln, wenn die Plastiktüte dir das Blut in den Fingern abschnürt. ;-(
Beim Hafenverlassen mussten wir wieder einige Zeit motoren, bevor wir freies Wasser – sprich 5 Meter laut Echolot – hatten und unseren Kurs auf Kuivastu absetzen konnten.
Aber als wir dort ankammen hatten uns die EU-Subventionierer doch glatt alles weggebaggert und der Hafen war eine einzige große Baustelle. Also wieder los und nochmals eine gute Stunde motoren und auf die andere Seite nach Virtsu.
Auch die durch Nacht ging es weiter!!
Auch die durch Nacht ging es weiter!!
Dort trieben wir beim Festmachen am Schwimmsteg im ungastlichen Hafen einen mords Aufwand, weil wir ordentlich Respekt vor dem Schwell der an- und ablegenden Fähren hatten und auch noch Wind in nicht unerheblichem Umfang angekündigt war. Aber es blieb alles ruhig.
Danach ging es nach Kihnu. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag in diesem Büchlein.

Dienstag, 11. August 2009

Und „hoch“ ging’s her nach Tallinn

Dieser erste Törn mit Paulinchen, Hinnerk und mir startet wie gesagt mittags in Hankö und endete um 3 Uhr nachts im Regattahafen von Tallinn.


Im Nachhinein wurde sicherlich hiermit der Virus des Segelns und Gleitens gesetzt. Auch wenn dieser Einstieg für mich schon taff war .

Aber der Reihe nach. Beim Verlassen des Hafens in Hankö blies der Wind aus meiner Sicht bereits ganz ordentlich, die Wellen waren allerdings im Landschutz noch sehr kommod.





Als wir dann ausser Sichtweite der finnischen Küste waren, wuchsen die Wellen langsam aber stetig bis zu 2 Meter Höhe an und da wir mit 6 – 7 Knoten mit achterlichem Wind dahinrauschten, kam es zu immer stärkeren Rollbewegungen. Und die setzten mir langsam doch erheblich zu. Ich hatte vor lauter Ersttörnaufregung natürlich meine SEABAND nicht angelegt, die mir in all den folgenden Tagen unserer Reise gute Dienste leisteten. Sie sind eine Art Akkupressurband, siehe auch:

http://www.ciao.de/Erfahrungsberichte/Sea_Band_Akupressurband__1047531

Also war ich nach ca. 4 Stunden so weit und leistete meinen Tribut an die Fische, aber danach war es scheinbar überstanden. Nach dem Verzehr einer Banane ging es aufwärts und 1 – 2 Stunden später konnte ich das Ruder wieder übernehmen, Filmchen drehen (siehe oben) und gab die Pinne bis Tallinn für längere Zeit nicht mehr aus der Hand.

Es war einfach nur schön zu spüren was Wind alles zu Stande bringt.



Als wir dann nach Tallinn reinsteuerten – es war inzwischen bereits nach Mitternacht - war das ein großes Gefühl für eine Landratte wie mich und ich sagte Hinnerk und Paulinchen mehrmals ein stilles Dankeschön. Nachts einzulaufen ist anders und vielleicht sogar einfacher als am Tage, da die Beleuchtung Eindeutigkeit zulässt, bei aller Vorsicht!!!

Und jetzt ging die P…(Paulinchen) ab



Hallo liebe Leser, sofern da welche sind

Ja, ja die Eingewöhnung auf dem Stettiner Haff war schön und notwendig, aber wie ich auf dem ersten Törn feststellte zu kurz gesprungen. Aber der Reihe nach:

Bin also mit meinem kleinen Auto und dem ganzen Gepäck wieder nach Mittelfranken zurückgefahren. Am 19.07. habe ich dann alles umgeschichtet, kontrolliert und meine bessere Hälfte hat ein Waschorgie veranstalltet, um die genutzte Wäsche für den Folgetrip wieder iO zu bringen.

Hat alles bestens geklappt und am Abend um 18:00 war ich brav in Nürnberg am Boardingschalter als eine nette Dame erklärte, der Flug nach Düsseldorf werde aus technischen Gründen storniert. Upps, und nu. In 15 Minuten erfahren sie weiteres. Altes Schlitzohr, jetzt ja nicht auf irgendwas oder irgendwen warten dachte ich kurz. Zum Tresen gestürzt und frech verlangt auf die LH umzubuchen, die ja über Frankfurt nach Helsinki ging, 1 Std. später. Äh, ja versuchen Sie es, müssen ihr Gepäck am Lost and Found wiederbekommen etc.




Mit mir hatte ein junge Deutsche, die in Helsinki arbeitet die gleiche Idee und wir waren somit schon zwei, doppelte Ladung „wir wollen, müssen“. Also runter zum Air Berlin-Schalter und dicke Backen machen. „Aber Sie werden doch mit dem Bus nach Düsseldorf gefahren“ – ein letzter Versuch uns zu bremsen, dann zähneknirschend Umbuchung auf LH. Als wir uns umdrehen, war die Schlange bereits 30 Personen lang. Was lernt man daraus: Niemals auf die Warteposition schicken lassen, sonst hast Du verloren.

Also ging es nun über Frankfurt nach Helsinki, in Frankfurt nochmal eine Stunde Verspätung und schließlich um 03:00 Uhr Ortszeit in Helsinki und damit war meine Reservierung im Backpacker-Hotel für die Katz. Drei Kaffee und eine Folge ebook Perry Rhodan auf dem iPhone und schon war es 05:45 und der erste Bus ging zum Hauptbahnhof.

Dort wartet ein IC nach Hankö, nur einmal umsteigen auf die Bimmelbahn für die letzte Hälfte und um 08:23 Uhr hatte ich die Endstation erreicht. Hier gings nicht mehr weiter, es sei denn mit dem Schiff .

„Wie, du bist schon da?“ fragte Hinnerk, als wir uns zusammen gesimst hatten, denn ich konnte ihn und Paulinchen im Hafen nicht finden. Aber ich wußte ja nicht, dass es in Hankö zwei Häfen gibt und der Gastliegerhafen ist auf einer vorgelagerten Insel, die man nur per Fähre erreichen kann.
Irgendwie war Paulinchen groß und auch wieder klein, aber auf jeden Fall eine richtige Dame, mit Rundungen an den entscheidenden Stellen und dem gewissen Lächeln. Ich wusste auf Anhieb, dass wir uns die 2 Wochen gut verstehen würden. Dass es auf dem ersten Schlag nicht ganz klappte, lag an mir und nicht an ihr.


Den Tag verbrachten wir noch mit kennenlernen, denn wir drei trafen uns ja zum ersten Mal in Realität. Es wurden meine Sachen verstaut und da es noch früh war, wurde erst mal gefrühstückt. Dann musste Hinnerk noch ein wenig seiner Korrespondenten-Pflicht nachkommen und diverse Berichte abschicken. Im Gegensatz zu mir kann er das richtig .

Am Nachmittag waren wir noch in der City einkaufen und zum Sightseeing. Auch Holzhäuser haben ihren Charme. Ein paar Fockschoten wurden gekauft und auch eine Karte für die Ansteuerung für Tallinn.

Auch fürs leibliche Wohl wurde gebunkert und wo macht das ein guter Deutscher: beim Lidl. Auch den gab’s in Hankö. Dann noch einen Rotwein und ab in die Koje, war ja auch Zeit nach dem langen Tag.

Am Morgen nochmal ein wenig Internet für Hinnerk, aber um
14:00 Uhr ging es los. Wie die Überfahrt war schildert Hinnerk hier:

http://hinnerk-weiler.de/blog/2009/07/30/gulf-of-finland .

Ich schließe mich seiner Version vorbehaltlos an, ergänze nur ein paar Sichtweisen im nächsten Blogbeitrag .

Mittwoch, 15. Juli 2009

Wieder da ;-), aber erstmal der Reihe bzw. Sm nach …


Wie ich ja schon in den vorherigen Beiträgen erwähnte, liegen meine Erfahrungen ca. 35 Jahre zurück. Aber die Wiedererweckung begann mit einem Segeltörn auf dem Stettiner Haff unter der Anleitung und dem Verständnis des Anatra-Skippers Lothar.

Die erwartete Unsicherheit war unverkennbar, aber dank des leichten Windes am ersten halben und am zweiten Tag nicht so, dass Lothar um mich keine Angst haben musste. Zuerst ging es von Ueckermuende nach Polen, genauer nach Schwienemünde.

Der Wind langte nur für max. 3 – 4 Knoten.

Es war genau das Segeln, was ich mir gewünscht habe. Viele Fragen musste der arme Lothar beantworten, denn der A-Schein von der Alten Donau in Wien hat wirklich nur noch Anekdotenwert.
Etap 23i „Anatra“ hat ja bereits die lange Reise nach Happaranda geschafft und damit konnte sie mich schon beeindrucken. Alles war in meinen Augen an der Praxis eines langen Törns gemessen. Lothar ist ganz klar ein Verfechter des Weniger ist Mehr bzw. keine Elektronik kann auch nicht kaputtgehen. Will heissen: Back to the basics.
Ich bin da eher der technikverliebte Nerd. Mal sehen, habe mir aber auch vorgenommen diese Technik, wo es möglich ist, abzusichern. Zum Beispiel Kartenplotter durch Seekarten des zu befahrenden Gebietes etc.

Am zweiten Tag sind wir auf die Ostsee raus. Auf Grund des geringen Zeitfensters war dies auf diesen einen Tag begrenzt. Der Wind war uns aber nicht sehr zugetan. Meist wurde er zu großen Teilen durch die vorhandene Strömung ausgebremst.



Wie der Strom aus der Mündung in die Ostsee setzte, erkannte ich erst beim zurückfahren in den Hafen. Da mussten sich ja die Möwen und Kormorane auf den Bojen anschnallen .

Auch der zweite Abend im Gasthafen von Swinoujscie war super, nette polnische Stegnachbarn, die an einer Segelregatta rund Rügen und Usedom teilgenommen hatten und nun auf dem Heimweg waren.

Und unsere Lokalität in der Altstadt, wo man super und günstig essen konnte. Nur die kleine Bude am Hafen, die eigentlich frische Brötchen zu bieten hatte war erst ab 08:00 Uhr geöffnet, was für die meisten Segler mit einem größeren Tagespensum zu spät ist, also morgens per Pedes in die Stadt und einen Bäcker suchen.

Die Rückfahrt nach Ueckermuende bestand aus drei unterschiedlichen Teilen:

- dem Motoren auf der Kaiserfahrt

- dem Suchen nach Wind auf dem ersten Teil des Haffs und

- dem schönen Segeln bei 4 – 5 Knoten und halbem Wind auf der Reststrecke zum Yachthafen Ueckermuende. Hier spürte ich das erste Mal, was es heissen kann, wenn der Wind den Gegenpart spielt. Richtiger Ruderdruck war spürbar und Lothar liess mich das auch ohne Eingriffe spüren.

Danke nochmals für das Vertrauen und die Geduld bei den vielen Fragen. Wir haben uns locker vereinbart, dass es eine Fortsetzung geben wird. Wo, wann und auf welchem Boot haben wir bewusst offen gelassen, da es ja sein kann, dass sich ein Traum erfüllt .

600 km auf kleinstem Raum ergibt gefühlte Mehrfuß auf dem Boot

Die Vorbereitungen für beide Törns, Stettiner Haff und Helsinki –> Danzig sind aus meiner Sicht abgeschlossen.
Heute Abend werde ich meinen Tieflieger mit den drei Gepäckstücken randvoll beladen und um sechs Uhr den ersten Gang per Lenkradtasten einlegen (Wou) und losdüsen.




Das Navigon auf dem iPhone sagt 598 km und ca. 6 Stunden Fahrzeit, so dass ich zwischen 12 und 13 Uhr vor Ort sein kann. Mal schauen was der Verkehr dazu sagt.
Habe mal eben den Windfinder bzgl. des Wetters und des Windes für das Stettiner Haff befragt und das Orakel sagte: Wind 2-3,Temperaturen 24-30, Regen wenn dann Freitag und Windrichtung (Die Frage ist jetzt nicht dein Ernst ;-( ).
Sieht also gar nicht so schlecht aus für einen Wiedereinstieg ins aktive Seglerleben nach über drei Jahrzehnten.
Ich glaube heute Abend brauche ich zur Dämpfung meines Nervenkostümes ein Glas guten Rotweines mehr.
So ist das halt mit den alten Männern

Montag, 13. Juli 2009

Noch drei Mal schlafen, dann geht’s los!



Darf man sich als Mitfünfziger noch so richtig freuen wie dazumal in der Jugend?
Ist mir Wurscht, ich mach es

Heute hat mich Lothar angerufen und gefragt, ob noch alles in Ordnung geht mit unserem geplanten Törn im Stettiner Haff nächste Woche. Hähhh, hallo, K L A R - hab Dir doch letzte Woche sofort per SMS ok gemeldet???
Herrgott, kann noch nicht mal mehr eine Handy-Nr. aus einer Email richtig in die Kontakte meines iPhones übertragen.

„Ja, ja —> geht alles in Ordnung“ meine Antwort am Telefon.

Sind zwar jetzt leider nur noch etwas mehr als 50 Stunden, die uns bleiben, aber es wird der erste Segeltörn nach über 30 Jahren für mich.
Und Lothar sagt, wenn durch Wind und Wellen nicht anders machbar, segelt er am Wochenende allein zurück und ich könnte am Samstag per Zug von ??? nach Ueckermuende zurück fahren. Somit sind wir bzgl. der Törnplanung nicht so eingezwängt.

Hier am MacBook verbringe ich wahrscheinlich in den letzten Wochen zu viel Zeit, seit dem mich der Virus Segeln wieder erwischt hat.
Aber es ist halt toll hier und auf dem iPhone mit Wegpunktstrecken übers Haff oder sogar raus auf die Ostsee zu „Segeln“. So ging es bereits nach Karnin, nach Usedom, Kalkofen und Wolgast. Sogar auf das „Meer im Osten“ bin ich schon „rausgefahren“, nach Lohme auf Rügen ging’s.
Erst nachdem ich die Gesamtseemeilen auf dem iPhone las wurde der Törn erstmal archiviert.
Es ist sicherlich nicht mit dem Herzklopfen beim ersten wackeligen Schritt auf die Anatra zu vergleichen oder mit dem Gefühl, wenn nach dem Motorabstellen der Wind den Vortrieb übernimmt und das Fahrgeräusch der Welle am Heck anschwillt.
Nein, nicht aus einem der zig Segelbücher abgeschrieben – aber sicherlich sinngemäß im Kopf inzwischen verdrahtet und jetzt fast schon mechanisch in die Tasten des iPhones übertragen.

So Schluß für heute, ich mach noch einen Törn auf dem Haff

Samstag, 11. Juli 2009

Warum braucht die EG so lange ?


Das war heute wieder so ein Tag, den hätte „man“ mir ersparen können, wenn ……
Um was geht’s denn. Um Eigenbrötler und Alleinstellungsmerkmale beziehungsweise deren Auswüchse.
Also, mein technisches Equipment, was bekanntlich auch segeln will , braucht Energie;
als da wären:
- mein heiß geliebtes iPhone ( auf welchem ich dies hier gerade wieder tippe und mit jedem Mal schneller und besser werde
- meine Kamera (Panasonic Lumix TZ1) und die Ersatz Minolta Dimage Xt
- meine BT Kopfhörer SE HBH-DS 970 und der Neuzugang HBH-IS 800.
Soweit – so gut werden viele denken. Dafür gibst doch Ladezubehör.
Ja genau, das gibt es, aber für jedes der aufgeführten Geäte ein eigenes und alle haben eine 220Volt Speisung, sprich Eurostecker.
Was also hat ein Segler sicherlich nicht —> Richtig, einen 220V Anschluß. Wenn dann 12 Volt aus der Bordbatterie.
Also war der Tag gefüllt mit Besuchen diverser einschlägiger Elektrofachmärkte ( Betonung liegt auf „Fach“ ). Handybereich, Fotobereich und Applebereich. Ein Menge „Fach“gespräche die meist mit der Eigensuche im Regal endete.
Na gut, am späten Abend hatte ich alles und war 60€ ärmer. Aber jetzt fühle ich mich energetisch autark, wenn nur die Bordbatterie nicht schlapp macht ;-(
Und noch ein schönes Wolkenbild, leider immer noch ohne Meer.

Freitag, 10. Juli 2009

Das MacBook bleibt zu Hause ;-(



Also jetzt steht es fest und wird nicht mehr geändert.

Diese zwei Wochen bleibt mein geliebtes MacBook zuhause. Es muss und wird nur mit dem iPhone gearbeitet.
Ich weiß, das mich das Überwindung kosten wird und dass ich mich an das veränderte Handling gewöhnen muss. Aber auf einem Segelboot ist Energieverschwendung ja eine der Todsünden, glaub ich wenigstens; und ich werde es nach den zwei Wochen auch vielleicht verifiziert haben.
Werde also als einziges und alleiniges Neuzeitmedium mein iPhone 3G mitnehmen. Dort habe ich aber auch die Seekarten und ein Plotterprogramm dabei .
Habe mir extra noch eine wasserdichte Hülle von Aquapac besorgt, um das gute Stück um den Hals zu hängen und somit immer am Mann zu haben.
Auch die persönliche Ausrüstung wurde, soweit von mir durch das Studium des Inet und der gängigen Foren zu klären, aufgebaut:
Offshore Anzug ( Ölzeug, atmungsaktiv )
Stiefel, Schuhe etc.
Seesack, damit die Sachen trocken bleiben
Unterwäsche, Socken (Funtionswäsche!)
Rettungsweste 275N (bei meinem Gewicht erforderlich, laut Skipper, Foren und Tests)
usw.
Meine bessere Hälfte meint, in dem Ganzen langsam schon eine gewisse Suchttendenz erkennen zu können, will meinen wie ich mich diesem neuen Lebensabschnitt widme. „War es denn früher im Beruf anders, habe ich mich da nicht auch reingehängt !“

So und nun noch ein Bild einfügen, das ich gerade mit der iPhone-Camera gemacht habe. Ist zwar mangels Möglichkeit noch keine Bild vom Boot oder vom Meer, sondern nur der Blick aus dem Fenster, wo aber vor meinen Augen schon seit Wochen jede Menge Boote segeln.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Checklisten und Probepacken


Es ist nur noch eine Woche, bis ich nach Ueckermuende fahre um mit Lothar vom 14 -18.07. einen Vortrip auf dem Haff oder anliegenden Gebieten zu machen.
Ich bin heute noch über die spontane Einladung von Lothar zu dieser Mitfahrgelegenheit hin und weg. Hatte ihm eine Mail geschickt und ihm für seinen Bericht über die Haparanda Tour gedankt. Diesen habe ich in wenigen Stunden runtergelesen und schon waren meine über Jahre verschollenen Segelviren wieder da,;-)
Ich habe die folgenden Tagen, meine bessere Hälfte würde Wochen sagen, das Internet durchpflügt und das Fieber nahm nicht ab. Es wurden Foren ( SF ) und Private Blogs (Harlekin, Momo, Dune etc.) gefunden, die wie Benzin im Feuer wirkten. Zeitschriften landeten zu Hauff auf dem Tisch bzw. Nachttisch.
Auch wurde die Boot in Dlf. besucht und die Internetseiten der gängigen Ausrüster (AWN, SVB etc) besucht und die ersten Ausrüstungsgegenstände begutachtet.
Der Traum hatte begonnen. Die Zeit nach dem Job bekam ein Gesicht ;-)