Dienstag, 11. August 2009

Und „hoch“ ging’s her nach Tallinn

Dieser erste Törn mit Paulinchen, Hinnerk und mir startet wie gesagt mittags in Hankö und endete um 3 Uhr nachts im Regattahafen von Tallinn.


Im Nachhinein wurde sicherlich hiermit der Virus des Segelns und Gleitens gesetzt. Auch wenn dieser Einstieg für mich schon taff war .

Aber der Reihe nach. Beim Verlassen des Hafens in Hankö blies der Wind aus meiner Sicht bereits ganz ordentlich, die Wellen waren allerdings im Landschutz noch sehr kommod.





Als wir dann ausser Sichtweite der finnischen Küste waren, wuchsen die Wellen langsam aber stetig bis zu 2 Meter Höhe an und da wir mit 6 – 7 Knoten mit achterlichem Wind dahinrauschten, kam es zu immer stärkeren Rollbewegungen. Und die setzten mir langsam doch erheblich zu. Ich hatte vor lauter Ersttörnaufregung natürlich meine SEABAND nicht angelegt, die mir in all den folgenden Tagen unserer Reise gute Dienste leisteten. Sie sind eine Art Akkupressurband, siehe auch:

http://www.ciao.de/Erfahrungsberichte/Sea_Band_Akupressurband__1047531

Also war ich nach ca. 4 Stunden so weit und leistete meinen Tribut an die Fische, aber danach war es scheinbar überstanden. Nach dem Verzehr einer Banane ging es aufwärts und 1 – 2 Stunden später konnte ich das Ruder wieder übernehmen, Filmchen drehen (siehe oben) und gab die Pinne bis Tallinn für längere Zeit nicht mehr aus der Hand.

Es war einfach nur schön zu spüren was Wind alles zu Stande bringt.



Als wir dann nach Tallinn reinsteuerten – es war inzwischen bereits nach Mitternacht - war das ein großes Gefühl für eine Landratte wie mich und ich sagte Hinnerk und Paulinchen mehrmals ein stilles Dankeschön. Nachts einzulaufen ist anders und vielleicht sogar einfacher als am Tage, da die Beleuchtung Eindeutigkeit zulässt, bei aller Vorsicht!!!

Und jetzt ging die P…(Paulinchen) ab



Hallo liebe Leser, sofern da welche sind

Ja, ja die Eingewöhnung auf dem Stettiner Haff war schön und notwendig, aber wie ich auf dem ersten Törn feststellte zu kurz gesprungen. Aber der Reihe nach:

Bin also mit meinem kleinen Auto und dem ganzen Gepäck wieder nach Mittelfranken zurückgefahren. Am 19.07. habe ich dann alles umgeschichtet, kontrolliert und meine bessere Hälfte hat ein Waschorgie veranstalltet, um die genutzte Wäsche für den Folgetrip wieder iO zu bringen.

Hat alles bestens geklappt und am Abend um 18:00 war ich brav in Nürnberg am Boardingschalter als eine nette Dame erklärte, der Flug nach Düsseldorf werde aus technischen Gründen storniert. Upps, und nu. In 15 Minuten erfahren sie weiteres. Altes Schlitzohr, jetzt ja nicht auf irgendwas oder irgendwen warten dachte ich kurz. Zum Tresen gestürzt und frech verlangt auf die LH umzubuchen, die ja über Frankfurt nach Helsinki ging, 1 Std. später. Äh, ja versuchen Sie es, müssen ihr Gepäck am Lost and Found wiederbekommen etc.




Mit mir hatte ein junge Deutsche, die in Helsinki arbeitet die gleiche Idee und wir waren somit schon zwei, doppelte Ladung „wir wollen, müssen“. Also runter zum Air Berlin-Schalter und dicke Backen machen. „Aber Sie werden doch mit dem Bus nach Düsseldorf gefahren“ – ein letzter Versuch uns zu bremsen, dann zähneknirschend Umbuchung auf LH. Als wir uns umdrehen, war die Schlange bereits 30 Personen lang. Was lernt man daraus: Niemals auf die Warteposition schicken lassen, sonst hast Du verloren.

Also ging es nun über Frankfurt nach Helsinki, in Frankfurt nochmal eine Stunde Verspätung und schließlich um 03:00 Uhr Ortszeit in Helsinki und damit war meine Reservierung im Backpacker-Hotel für die Katz. Drei Kaffee und eine Folge ebook Perry Rhodan auf dem iPhone und schon war es 05:45 und der erste Bus ging zum Hauptbahnhof.

Dort wartet ein IC nach Hankö, nur einmal umsteigen auf die Bimmelbahn für die letzte Hälfte und um 08:23 Uhr hatte ich die Endstation erreicht. Hier gings nicht mehr weiter, es sei denn mit dem Schiff .

„Wie, du bist schon da?“ fragte Hinnerk, als wir uns zusammen gesimst hatten, denn ich konnte ihn und Paulinchen im Hafen nicht finden. Aber ich wußte ja nicht, dass es in Hankö zwei Häfen gibt und der Gastliegerhafen ist auf einer vorgelagerten Insel, die man nur per Fähre erreichen kann.
Irgendwie war Paulinchen groß und auch wieder klein, aber auf jeden Fall eine richtige Dame, mit Rundungen an den entscheidenden Stellen und dem gewissen Lächeln. Ich wusste auf Anhieb, dass wir uns die 2 Wochen gut verstehen würden. Dass es auf dem ersten Schlag nicht ganz klappte, lag an mir und nicht an ihr.


Den Tag verbrachten wir noch mit kennenlernen, denn wir drei trafen uns ja zum ersten Mal in Realität. Es wurden meine Sachen verstaut und da es noch früh war, wurde erst mal gefrühstückt. Dann musste Hinnerk noch ein wenig seiner Korrespondenten-Pflicht nachkommen und diverse Berichte abschicken. Im Gegensatz zu mir kann er das richtig .

Am Nachmittag waren wir noch in der City einkaufen und zum Sightseeing. Auch Holzhäuser haben ihren Charme. Ein paar Fockschoten wurden gekauft und auch eine Karte für die Ansteuerung für Tallinn.

Auch fürs leibliche Wohl wurde gebunkert und wo macht das ein guter Deutscher: beim Lidl. Auch den gab’s in Hankö. Dann noch einen Rotwein und ab in die Koje, war ja auch Zeit nach dem langen Tag.

Am Morgen nochmal ein wenig Internet für Hinnerk, aber um
14:00 Uhr ging es los. Wie die Überfahrt war schildert Hinnerk hier:

http://hinnerk-weiler.de/blog/2009/07/30/gulf-of-finland .

Ich schließe mich seiner Version vorbehaltlos an, ergänze nur ein paar Sichtweisen im nächsten Blogbeitrag .